Bühnenkonstruktion für eine Show im Oman

Bühnenkonstruktion Show

Orient meets Waterkant: Die „Moving Arches“, zwei Gitterbogenkonstruktionen aus Aurich, spielten eine Hauptrolle in einem spektakulären Showprogramm im Oman.

Oman, Sindbad der Seefahrer hat das kleine Sultanat am arabischen Meer einst berühmt gemacht und die Gastfreundschaft des Landes war schon im Mittelalter auf allen Kontinenten bekannt. Doch jahrhundertelang verharrte der Oman in festgefahrenen Strukturen, bis Sultan Qaboos Bin Said 1970 die Machtübernahme gelang und seine Alleinherrschaft nutzte, um das verarmte Land zu einem modernen Industriestaat umzubauen.

Alle fünf Jahre wird dieses Datum mit dem „Royal Equestrian & Camel Festival“ spektakulär gefeiert. Ausrichter war 2011 bereits zum zweiten Mal das deutsche Unternehmen PSI aus Hagen. Zusammen mit PRG, einem der größten Veranstalter der Welt, gelang eine perfekte Show der Superlative.

Ein berauschendes Fest

Als ein Land mit langer Seefahrer- und Handelstradition ist der Oman mit vielen Nationen freundschaftlich verbunden. Entsprechend vielfältig und gegensätzlich waren die Programmpunkte, mit denen das Sultanat seine guten Beziehungen zu allen Teilen der Welt präsentierte. Orientalisches Temperament wechselte sich ab mit  britischem Schneid, ein amerikanisches Wild-West- Szenario mit der Phantasiereise eines Pferdes in einem riesigen Ballon. Traditionell gekleidete Mädchen und Jungen auf geschmückten Kamelen trieben ihre Tiere in fliegendem Galopp durch die Arena, während sich das königliche Symphonieorchester mit 20 Bands und militärischen Musikkorps zu einer immer größer werdenden Bild- und Klangcollage vereinigte. Dazu hatten die Designer von PRG mit etwa 30 wechselnden, imposanten Bühnenbildern jeder Szene ihre eigene, stimmungsvolle Atmosphäre gegeben. Jeder Zuschauer fand auf seinem Platz ein Paket mit Snacks, Kuchen und Getränken und ein edles Programmbuch für ein berauschendes Fest.

Filigranes Zusammenspiel von Konstruktion und Improvisation.

Geradezu harmlos nahm sich die Herausforderung für STAHLBAU IHNEN angesichts des enormen logistischen Gesamtaufwands für das Festival aus. Dennoch – gerade einmal sechs Wochen Zeit blieben Projektleiter Stefan Hugen und dem Werkstatt-Team für Materialbeschaffung und verschiffungsbereite Fertigung der Einzelkomponenten.
Die beiden Fachwerk-Bogenkonstruktionen aus den Fertigungshallen von STAHLBAU IHNEN haben eine Krümmung in der Form einer viertel Ellipse. Jede liegt auf dem 14 Meter hohen Turm in der Mitte der Bühne bauseits auf und schwingt sich über 60 Meter bis zum Arenaboden. Am Fuß jedes Bogens ist ein Antriebswagen installiert, der die Konstruktion 90 Grad um den Lagerpunkt des Turms drehen kann.

Ein Gitterträger besteht aus acht Schweiß-Hauptbaugruppen mit jeweils rund 12 Meter Länge und drei Meter Breite und Höhe. Die Verbindung erfolgte durch Verschraubung direkt auf der Baustelle. Zu den Hauptbaugruppen kommen pro Bogen jeweils drei Schweiß- Nebenbaugruppen, bestehend aus einem Antriebswagen, Drehkreuz und eines Deichsel-Achsbockes, der die Konstruktion mittels eines Momentenlagers auf dem Turm lagert.

„Eine beeindruckende Kultur“

Die Montage in Muscat, der Hauptstadt des Oman, führten die Brüder Johann und Jens Redenius aus, die bei STAHLBAU IHNEN hauptsächlich in der Produktion tätig sind. Für I-motion schildern sie ihre Eindrücke:

Wir hatten uns selbst für die Reise angeboten, weil wir auch an der Fertigung der Bogenkonstruktionen beteiligt waren. Als wir dann die Nachricht bekamen, wir sollten fahren, waren wir sehr gespannt. Vor Ort waren wir ziemlich überrascht. Die Menschen sind unglaublich gastfreundlich, alles ist sehr sauber, eine beeindruckende Kultur.

Das Schiff mit den Komponenten für die Bogenkonstruktionen wurde in Dubai aufgehalten. Für uns war das ein Glück, denn so hatten wir Gelegenheit, mit einem Leihwagen die Küste entlang zu fahren und spontan zu entscheiden, wo wir aussteigen. Wir haben die Hafenanlagen besichtigt und den Markt, manchmal auch einfach die faszinierende Landschaft auf uns wirken lassen.

Der Kontakt zu den Einheimischen war sehr herzlich. Zum Beispiel auf der Baustelle, wo wir in rund einer Woche die Montage ausführten. Dabei besuchten uns immer mal wieder Omanis und fragten uns interessiert nach Details zu dem Projekt oder zu unserer Arbeit. Oder in den Geschäften, wo wir stets höflich willkommen geheißen und aufmerksam bedient wurden. Und vor allem: egal ob man sich kennt oder nicht, man wird immer freundlich begrüßt.”